Gewalthilfegesetz für alle Frauen - JETZT!
„Ich will mich von meinem gewalttätigen Ehemann trennen. Ich habe bereits in acht Frauenhäusern
nachgefragt, aber alle sind voll. Ein Frauenhaus mit einem freien Platz kann mich und meine Kinder nicht
aufnehmen, da ich keinen Anspruch auf Sozialleistungen habe und ich mir somit das Frauenhaus nicht
leisten kann.“ Betroffene mit Kindern
„Unsere Arbeitstage bestehen oft aus der Suche nach einem Frauenhausplatz für Frauen mit ihren
Kindern, die wir nicht aufnehmen können. Gewaltbetroffene Frauen brauchen sofort einen sicheren Platz
– im schlimmsten Fall ist ihre Situation lebensgefährlich.“ Mitarbeiterin
„Ich dachte der Entschluss mich zu trennen ist der schwerste Schritt, niemals hätte ich gedacht, dass die
Suche nach einem Frauenhausplatz noch viel schwerer wird.“ Betroffene
„In unserem Frauenhaus können wir nur einen Platz für Frauen ohne Sozialleistungsanspruch aus
Spendengeldern finanzieren. Es darf nicht sein, dass wir entscheiden müssen, welcher Frau wir diesen
Platz geben und welcher nicht. Manchmal haben wir dabei Angst, über Leben und Tod entscheiden zu
müssen. Unsere Aufgabe ist es, allen Frauen schnellstmöglich Schutz zu bieten“ Mitarbeiterin
Wir, die Autonomen Frauenhäuser in Deutschland, fordern die Bundesregierung
auf, Schutz und Unterstützung endlich für alle gewaltbetroffenen Frauen zu
ermöglichen. Die politisch Verantwortlichen müssen jetzt handeln und das geplante
Gewalthilfegesetz mit ausreichend Bundesmitteln ausstatten.
Wusstest Du,
• dass jeden Tag gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern der Zugang zu Schutz und Unterstützung
verwehrt bleibt - entweder, weil es keine freien Frauenhausplätze gibt oder, weil sie den
Frauenhausaufenthalt nicht bezahlen können?
• dass sie meist viel zu lang auf einen Beratungstermin warten müssen – entweder, weil es in der Nähe
keine Fachberatungsstelle gibt oder, weil die vorhandene völlig überlastet ist?
• dass dadurch viele Betroffene nicht den Schutz und die Unterstützung erhalten, die sie so dringend
brauchen?
• dass es aktuell eine Vorlage für ein Gewalthilfegesetz gibt, die das endlich ändern könnte?
• dass die Bundesregierung sich weigert, ausreichend Geld dafür bereitzustellen?
Dies alles verhindert einen effektiven Gewaltschutz, der allen gewaltbetroffenen Frauen zugänglich ist.
Das muss sich jetzt ändern!
Frauenhäuser und Fachberatungsstellen retten Leben. Seit fast 50 Jahren organisieren sie Schutz und
Unterstützung für Frauen und ihre Kinder, die in Paar-, familiären oder anderen Nahbeziehungen Gewalt
erleben.
Durch einzelfallbezogene Finanzierungsmodelle der Frauenhäuser müssen Gewaltbetroffene aber noch
immer in einer absoluten Notsituation für die Finanzierung ihres Schutzes selbst sorgen. Für viele wird
dadurch der Platz in einem Frauenhaus unbezahlbar – besonders dann, wenn kein Anspruch auf
Sozialleistungen besteht. Dies betrifft z.B. Studentinnen, Rentnerinnen, Frauen mit prekärem
Aufenthaltsstatus oder erwerbstätige Frauen. Der Bedarf an Schutz und Unterstützung besteht genauso
für trans*, inter* und nicht-binäre Personen jeden Alters. Auch hier fehlen fast überall bedarfsgerechte
Angebote.
Beratungsstellen für Gewaltbetroffene sind in Deutschland noch immer sehr ungleich verteilt,
unterfinanziert und überlastet. Die Finanzierung basiert oft auf freiwilligen Leistungen der Länder und
Kommunen.
Der Schutz vor Gewalt ist keine Sozialleistung. Der Schutz vor Gewalt ist keine freiwillige Leistung. Der
Schutz vor Gewalt ist eine menschenrechtliche Verpflichtung. Daran müssen sich alle staatlichen Ebenen
(Bund, Länder und Kommunen) angemessen beteiligen. Wir fordern die Bundesregierung auf, diese
Verantwortung endlich wahrzunehmen!
2021 vereinbarte die Ampel-Regierung in ihrem Koalitionsvertrag eine verlässliche Finanzierung von
Frauenhäusern sicherzustellen, das Hilfesystem auszubauen und dabei Bundesmittel einzusetzen (SPD,
Bündnis 90/Die Grünen, FDP: Koalitionsvertrag 2021-2025: S. 91).
Die Realisierung eines Gewalthilfegesetzes und somit Schutz und Unterstützung für alle
gewaltbetroffenen Frauen und deren Kinder ist jetzt möglich.
Wir fordern die Bundesregierung zur Einhaltung ihres Koalitionsvertrages auf. Wir
fordern eine sichere, einzelfallunabhängige Finanzierung von Schutz und
Unterstützung, die sich auf Bund, Länder und Kommunen verteilt.
Unterstütze unsere Forderungen, unterschreibe unsere Petition und setze mit uns
ein Zeichen gegen patriarchale Gewalt:
Mehr Infos hier: https://autonome-frauenhaeuser-zif.de/die-zif/die-zif-kompakt/